Das leere Blatt
Ein Blatt auf meinem Tisch – und ungeboren Umkreisen Pläne diese kleine Welt, Befruchten sich in samenfeuchten Poren, Erkeimen teils – teils gehen sie verloren Und schwängern dieses märzgewordne Feld.
Mal bleibt ein solches Blatt auch lange liegen Und Uhrgewichte scheinen stillzustehn, Wie sich in Schalen große Lasten wiegen Und du nicht weißt, wird’s brechen oder biegen, Wird’s weggeworfen oder weitergehn.
Dann kann es sein, daß dir bei allem Warten Selbst das Gewohnteste mißlingt, Dann wieder, ungehofft, aus einem Garten Dir eine Hand den süßen, reifen, zarten Und schönsten Apfel ungerufen bringt.
Und wenns nicht immerfort ein Wagnis bliebe, Würd‘ ichs denn treiben mit so großer Liebe? –
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